Aikido

Aikido ist eine der friedfertigen Kampfkünste. Sie lehrt den Angreifer zu führen, sodass beide Angreifer und Verteidiger möglichst unversehrt bleiben. Vor allem basiert Aikido auf Hebeln, Würfen und exaktem Timing. Ein Anfänger lernt vor allem zu fallen. Richtig zu fallen ohne sich dabei zu schaden und wieder aufzustehen. Allein dieses Wissen macht viel mit dem Unterbewusstsein. Aikido ist streng genommen mehr noch Lebensphilosophie als Kampfkunst.

Aber Aikido bietet nicht nur unbewaffnete Kampftechniken. Gelehrt werden auch der Umgang und die Verteidigung (mit und gegen), das Schwert (Katana), das Bajonett (heute eher selten, dafür mehr Jo), den Stock (Jo genannt) und das Messer (Tanto).

Gegründet wurde Aikido von dem Japaner Morihei Uyeshiba, der von 1883 bis 1969 lebte. Er selbst lerne in Tokio das traditionelle Jūjutsu und Kenjutsu. Und trat im russisch -japanischen Krieg in die Armee ein. In dem ihm zugesprochenen Heimaturlaub lernte er im Nakai Masakatsu Dōjō den Gotō-Stil des Yagyū-ryū Jūjutsu. Nach seiner Entlassung aus der Armee 1907 lernte er in seiner Heimat bei Jūdōka Takagi Kiyo'ichi.
1912 siedelte Ueshiba in zuge eines Regierungsprojektes nach Hokkaido um, wo er sich neben seiner landwirtschaftlichen Arbeit sozial engagierte. Zu der Zeit lernte er auch den Daitō-ryū Aiki-jūjutsu-Meister Takeda Sōkaku kennen, bei dem er sein Daitō-ryū-Jūjutsu-Diplom erlangte.
Ab etwa 1921 begann Ueshiba auf dieser Basis seinen eigenen Stil zu entwickeln, den er anfangs noch Aiki-Bujutsu nannte.

Nimmt man heute an einem Aikidounterricht teil, wird man das Bild Ueshibas im Dojo finden, vor dem sich alle zu Beginn und zum Ende aus Respekt vor dem "o-sensai" verneigen.

Okay, so weit so gut, aber was bedeutet nun eigentlich Aikido?
Das findet ihr in den Silben wieder:
Ai = passen, zusammenbringen, vereinen, als Harmonie verstanden
Ki = Geist, (Lebens-)Energie
Do = Weg, Pfad manchmal auch Tao

Meine eigene Einschätzung zum Aikido, so wie ich es im Laufe eines Jahres in einer Trainingsgemeinschaft und später in einem Verein kennenlernen durfte ist, dass es sehr meditativ ist. Die Leute sind offen und freundlich, alles ist irgendwie im Fluss...
ABER: In der praktischen Anwendung, müsste ich mich im Ernstfall damit verteidigen, ich denke ich wäre ziemlich aufgeschmissen mit den Techniken.
Trotzdem: Ich habe viel für mich selbst mitgenommen aus dem Training. Man lernt eine solide Fallschule. Man lernt sich koordiniert zu bewegen, sich besser zu konzentrieren und die Balance zu wahren, innen wie außen. Das ist viel wert.

Und wären alle so gelassen, friedlich und freundlich wie die Menschen, die ich beim Aikido kennengelernt habe, die Welt wäre ein viel besserer Ort. Aikido ist vielleicht nicht mein weg, aber eine wertvolle Erfahrung, die ich jedem nur empfehlen kann. Aber Vorsicht, nach dem Training ist man oft sehr entspannt und zugleich absolut Energiegeladen;).

Wer gerne mehr wissen möchte, hier sind meine Quellen (mit Ausnahme meiner eigenen Erfahrungen ):

Web:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ueshiba_Morihei
https://www.aikido-bund.de/was_ist_aikido/

Bücher:
Morihei Ueshiba: Budo: das Lehrbuch des Gründers des Aikidō.
Das Aikido-Prinzip: Nutze die Kraft deines Gegners von von Robert Burdy und Philippe Orban
Die Kraft des Friedens on the go: Weisheit und Furchtlosigkeit für unterwegs